Was haben Apple und Immobilien-Makler gemeinsam?
Mich interessiert es sehr, die Märkte und Herausforderungen meiner Kunden kennenzulernen. So kann ich meine langjährigen Marketing-Erfahrungen auch dazu nutzen, ihnen über die Fotografie hinaus zu helfen.
In Gesprächen mit Immobilien-Maklern z.B. höre ich öfters die Meinung heraus, dass hochwertige professionelle Immobilien-Fotos zur Zeit nicht nötig seien.
Im aktuellen Verkäufermarkt komme es einzig auf ein ausreichendes Angebot für die vielen kaufwilligen Interessenten an. Und ist eine Immobilie einigermaßen günstig gelegen, nicht baufällig und dazu nicht überpreist, brauche man eigentlich gar keine Fotos und schon gar keinen professionellen Architektur-/Immobilien-Fotografen. Die vom Makler selbst oder vom Mitarbeiter mit der firmeneigenen Kamera mit Superweitwinkel und Aufsteck-Blitz gemachten Fotos reichten allemal, um die paar Fotos zu schiessen, die man zur Beschreibung in Exposé und Internet braucht. Manchmal mag das vielleicht stimmen.
Ich kann diese Meinung nicht teilen! Aber schauen wir uns dazu einen anderen „Verkäufermarkt“ an: z.B. den Markt hochwertiger Smartphones. Auch hier möchte man zustimmen, dass es fast egal ist, was Apple oder Samsung auf den Markt bringen, es wird Ihnen immer (noch) aus den Händen gerissen. Werbung bräuchten diese Unternehmen eigentlich auch nicht. Allein die Ankündigung des Verkaufsstarts eines neuen Modells löst beinahe eine Massenhysterie aus.
Aber lassen deshalb diese beiden Unternehmen Ihre neuen Handys von Mitarbeitern aus der Montage oder dem Vertrieb fotografieren und veröffentlichen Werbung mit schiefen und/oder unterbelichteten Fotos ihrer Produkte? Mitnichten!
Jedes neue Produkt wird aufwendig inszeniert und hochwertig präsentiert als sei es eine komplette Neuerfindung und nicht nur die x-te Iteration eines Mobiltelefons.
Hierbei geht es den Unternehmen nämlich nur vordergründig um die Präsentation des jeweiligen Produktes. Es geht viel mehr um Marken-Positionierung und Ausweitung der eigenen Marktanteile in einem heiß umkämpften Verdrängungswettbewerb! Deshalb sieht insbesondere Apple Werbung immer aus wie Apple Werbung: Salopp gesagt, versuchen sie ihr Image vom geilsten Geräte-Entwickler und der coolsten Marke zu untermauern und dem Kunden zu vermitteln: „Eigentlich brauchst Du kein anderes Handy!“
Und genau diese Einstellung müssten sich aktuell noch viel mehr Immobilien-Makler zu Eigen machen!
Sie befinden sich nämlich überhaupt nicht in einem rosa-roten Verkäufermarkt sondern ebenfalls in einem knallharten Verdrängungswettbewerb, nämlich dem um Verkaufsaufträge für die wenigen wirklich lukrativen Immobilien-Objekte, die, mit ebenso viel Verkaufsaufwand wie für eine „kleine“ Immobilie, trotzdem hohe VK-Provisionen erwirtschaften.
Hier also die Hauptfragen, die sich ein Immobilien-Makler besonders vor dem Hintergrund des kommenden Bestellerprinzips heute (schon) stellen muss:
- Warum soll ein Hausverkäufer seine Immobilie mir zum Verkauf anbieten und nicht dem Makler nebenan?
- Wie positioniere ich mich im Markt?
- Was unterscheidet mich besonders von meinen Mitbewerbern?
Und so kommen wir zu des Pudels Kern:
Was sieht der geneigte Hausverkäufer denn i.d.R. als erstes von einem wettbewerbsfähigen Makler?
Sind es nicht Wurfsendungen, Annoncen, Angebote in den Immo-Portalen usw.?
All diese Werbemittel sollten hauptsächlich dazu konzipiert und eingesetzt werden, sich gegen die Mitbewerber zu positionieren und dem Hausverkäufer klarzumachen: „Eigentlich brauchst Du keinen anderen Makler!“
Und dazu müssen eben auch alle Werbemittel=Kontaktpunkte eines Immobilien-Maklers bis hin zur eigenen Website mit hochwertigen individuellen Inhalten professionell produziert werden.
Denn es ist eine Investition in die eigene Zukunft!
Wer jetzt noch immer nicht einordnen kann, wie wichtig in diesem Kontext professionelle Immobilien-Fotos sind, sollte sich noch einmal ernsthafte Gedanken zu seiner Positionierung machen.
Sonst könnte es sein, dass er früher oder später dem Weg von Nokia folgen wird!
Viel Erfolg im Immobilien-Marketing!
– Fortsetzung folgt –